Fundamentaler Kompass

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Sollte der Gold-Kurs uns eine Warnung sein?

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Diego Faßnacht, CFA
März 08, 2024
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Sollte der Gold-Kurs uns eine Warnung sein?
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Die Aktienkurse bleiben in der Nähe von Rekordständen, doch auch Gold erreicht ein neues Rekordhoch.

Warum steigt der Gold-Kurs so rasant an? Diese Frage stellen sich zur Zeit viele am Kapitalmarkt. Gold war in der Vergangenheit ein guter Indikator. Was wissen also die aktuellen Gold-Käufer?

Eine ganz bestimmte Korrelation zeigt auf, dass das aktuelle Risiko größer ist, als es erscheint.

Gold als Indikator für Risiko

Der Goldpreis wird oft als Indikator für das Risiko an den Aktienmärkten angesehen. In Zeiten wirtschaftlicher Unsicherheit und Turbulenzen tendieren Investoren dazu, ihr Kapital in sichere Häfen wie Gold umzuschichten.

Wir beleuchten heute, wie der Goldpreis als Barometer für die Risikobereitschaft an den Aktienmärkten dienen kann, und untersucht die Dynamik, die diesen Zusammenhang untermauert.

Die Rolle von Gold als sicherer Hafen

Gold hat seit jeher eine zentrale Rolle als Wertspeicher und sichere Anlage in Krisenzeiten inne. Es gilt als Inflationsabsicherung und als Rückzugsort in Zeiten geopolitischer Spannungen oder finanzieller Instabilität. Im Gegensatz zu Aktien und Anleihen ist Gold nicht direkt (!) von den Ergebnissen von Unternehmen oder den Zinsentscheidungen der Zentralbanken abhängig, was es zu einem attraktiven Portfolio-Diversifikator macht.

Korrelation zwischen Goldpreis und Aktienmärkten

Historisch gesehen tendiert der Goldpreis dazu, invers mit den Aktienmärkten zu korrelieren. Wenn die Aktienmärkte fallen und die Unsicherheit steigt, suchen Anleger Sicherheit in Gold, was dessen Preis in die Höhe treibt. Umgekehrt führen Bullenmärkte und ein gesteigertes Vertrauen in die Wirtschaft oft zu einem Rückgang des Goldpreises, da Investoren nach renditestärkeren Anlagen suchen.

Goldpreis als Risikoindikator

Der Goldpreis kann als Frühwarnsystem für Turbulenzen an den Aktienmärkten fungieren. Ein plötzlicher Anstieg des Goldpreises kann auf wachsende Ängste unter den Anlegern hindeuten, während ein signifikanter Rückgang oft ein Zeichen für zunehmendes Vertrauen und Risikobereitschaft ist. Analysten beobachten daher oft die Bewegungen des Goldpreises, um die Stimmung am Markt zu bewerten.

Die Dynamik hinter dem Zusammenhang

Der Mechanismus, der den Zusammenhang zwischen Goldpreis und Aktienmarktrisiko untermauert, ist komplex und von verschiedenen Faktoren abhängig. Dazu gehören die Geldpolitik der Zentralbanken, Inflationserwartungen, die reale Zinslandschaft und geopolitische Ereignisse. Diese Faktoren beeinflussen sowohl die Aktienmärkte als auch den Goldpreis, oft jedoch in entgegengesetzte Richtungen.

Schlussfolgerung

Obwohl Gold nicht immer eine perfekte inverse Korrelation zu den Aktienmärkten aufweist, bleibt es ein wichtiger Indikator für das Risikoempfinden der Anleger. In einer Welt, die von finanzieller Unsicherheit und geopolitischen Spannungen geprägt ist, bietet Gold einen Einblick in die kollektive Psyche der Marktakteure.

Gold-Preis relativ zu Anleihen teuer, relativ zu Aktien günstig

Um eine Einschätzung über die Aussagekraft des Gold-Preises zu bekommen, können wir nicht einfach nur auf die aktuelle Kursentwicklung schauen. Diese ist für sich genommen relativ unwichtig:

Wir stellen schlicht fest, dass ein neues Allzeithoch erreicht wurde.

Gold vs. Aktien

Vergleichen wir jedoch den Gold-Preis mit dem S&P 500, so stellen wir fest, dass der Goldpreis verhältnismäßig günstig gegenüber dem S&P 500 erscheint:

Bei diesem Vergleich sollte man anmerken, dass über eine lange Frist wir erwarten sollten, dass Aktien Gold outperformen und damit das Verhältnis zugunsten von Aktien sich entwickelt.

Gold vs. Zinsniveau

Viel spannender ist dann schon das Verhältnis des Gold-Preises zum Zinsniveau von langlaufenden US-Staatsanleihen bzw. den Anleihenpreisen. Ich hatte in der Vergangenheit darüber geschrieben.

Dieses hat Mitte Oktober den höchsten Stand dieses Jahrhunderts erreicht. Danach sank das Zinsniveau und der Goldpreis stieg nicht in ähnlichem Niveau. Mit nun wieder einem leicht höherem Zinsniveau und steigenden Gold-Preisen nähert sich das Verhältnis wieder dem Jahrhundert-Hoch vom letztem Oktober.

Warum ist dieses Verhältnis wichtig?

Wir wissen, dass Goldpreise unter anderem von der Geldpolitik und insbesondere dem Zinsniveau beeinflusst werden. Steigt der Goldpreis, obwohl das Zinsniveau auch gestiegen ist (also Anleihenpreise gefallen sind), dann spricht dies dafür, dass Gold gegeben dem Zinsniveau teuer ist. Wir müssen uns fragen, warum dies der Fall ist.

Eine Erklärung war in den letzten 2 Jahren sicherlich, dass die westlichen Staaten (G7) russisches Vermögen in ihren Währungen beschlagnahmt haben und zuletzt auch darüber diskutierten es ganz zu enteignen. Etwas was nicht einmal im ersten Weltkrieg stattgefunden hat. In der Folge haben Zentralbanken überall auf der Welt so viel Gold gekauft, wie niemals zuvor.

Doch ein höherer Goldpreis kann auch ein Indikator für bevorstehenden Stress im Finanzsystem sein. Darauf gehe ich folgend ein.

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Indiziert der Goldpreis Stress im Finanzsystem?

Viel wurde über die Folgen der schnellsten Zinserhöhungen der Geschichte geschrieben. Tatsächlich ist es ein Fakt, dass diese zu einem Zeitpunkt geschahen, als die Verschuldung der Welt gegenüber der Wertschöpfung so hoch war, wie niemals seit dem 2. Weltkrieg.

Aus meiner Sicht spricht dies dafür, dass die Zinsen mit einer stärkeren Gewalt wirken werden. Doch wirken die höheren Zinsen nicht direkt, sondern (im Finanzsystem) vor allem dann wenn Refinanzierungen anstehen. Finanzkrisen sind zumeist Refinanzierungskrisen.

Da das Risiko aufgrund der Kombination Zinserhöhung und Verschuldungsgrad deutlich höher ist, als in anderen Zeiten, sollten Indikatoren, die auf Stress im System hindeuten ernst genommen werden.

Blicken wir auf das Verhältnis von Gold zu langlaufenden US-Staatsanleihen und den Verlauf des S&P 500.

Wir stellen fest, dass oftmals ein relativer Anstieg der Goldpreise einer starken Verlust-Phase beim S&P 500 vorausging (nicht immer).

Doch wenn wir taktisch investieren, sollten wir auf solche Signale - insbesondere wenn sie rational nachvollziehbar sind - hören.

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Steht also nun ein großer Draw-Down beim S&P 500 bevor?

Im Premium Teil des Fundamentalen Kompass gehe ich der Frage nach, ob nun bald ein großer Draw-Down des S&P 500 bevorstehen könnte.

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